„Vertrauen kommt so langsam wie ein Fußgänger
und verschwindet so schnell wie ein Reiter

Johan Tornbeke, holländischer. Staatsmann (19 Jhdt.) 

Gegenseitiges Vertrauen ist eine der wesentlichsten Grundlagen für gute Führungsarbeit. Die Integrität der Betroffenen ist die Grundlage dafür. Sie ist die ehrliche, anständige bzw. charakterfeste Haltung einer Person, in Übereinstimmung mit ihren Werten, Worten und Verhalten. Ihre Bewahrung ist in unserer schnellen und harten Arbeitswelt oft eine große Herausforderung. Ob Rückgrat oder „Gartenschlauch“, ob wertegeprägte Firmenkultur oder totale Gewinnmaximierung um jeden Preis – das Maß an Integrität zeigt sich täglich.

Der Zweck eines Unternehmens liegt ja nicht nur darin Gewinn zu machen. Es ist immer auch ein Arbeitsplatz von Menschen für Menschen und damit eine Möglichkeit sinnstiftend für die dort Beschäftigten sowie Lieferanten und Kunden zu wirken. Die Wirkung eines Kundennutzens ist ja auch erheblich attraktiver als die Parole vom Unternehmensgewinn.

Der Sinn (der Arbeit) kommt jedoch von den vorgelagerten Werten. Liegt der maximale Wert nur im maximalen Gewinn, bleibt der Mensch auf der Strecke – trotz schöner Versprechungen.

Gerade an Führungskräfte entsteht ein hoher Anspruch an Integrität, denn ohne das Vertrauen der Belegschaft bleibt nur der für alle Beteiligten aufreibende „Antrieb“ mit Zuckerbrot und Peitsche. Die Zunahme an Verantwortung führt jedoch bei vielen Führungskräften zu einer gewissen Isolierung. Torsten Oltman, Global Marketing Director der Strategieberatung „Roland Berger“ drückte es so aus: „Chef sein macht einsam. Oben wird die Luft nicht nur dünner sondern auch kälter.“

Kluge Chefs suchen daher ganz bewusst den Kontakt mit ihrer Mannschaft und machen sich selber „angreifbar“. Bei Gesprächen in entspanntem Umfeld werden Entscheidungen transparent und Vertrauen wächst.

Übrigens, als die „McLane Distribution“ zwischen Warren Buffet und Walmart verkauft wurde (13 Milliarden Dollar) gab es statt einer Riskikoüberprüfung einen vertrauensvollen Handschlag zwischen beiden Unternehmen, was die Umsetzung enorm beschleunigte und erheblich verbilligte… 1)

1) Stephen Covey, Rebecca Merrill: „Schnelligkeit durch Vertrauen – Die unterschätzte ökonomische Macht“, Gabalverlag 2009