„Ordnung ist das halbe Leben,
– der Rest ist Improvisation.
 

Als am 13. April 1970 am Flug zum Mond einer der Sauerstofftanks der Apollo 13 explodierte, war Improvisationstalent angesagt.

Eine direkte Umkehr zur Erde war nicht möglich. So wurde durch eine eingeschobene Mondumrundung, „Schwung“ für eine Kurskorrektur geholt. Aber die Spitzenleistung war die Reparatur des überlasteten Luftreinigungssystem. Dies gelang unter Verwendung von an Bord vorhandenen Dingen, wie zum Beispiel Plastiktüten, Klebeband, Flugplänen und sogar einer Socke…

Improvisationskünstler kennen keine Vorbehalte und nehmen Situationen offen an. Sie verabschieden sich, wenn nötig, von lieb gewonnenen Ideen und sind auch nicht auf die Eigenschaften bestimmter Objekte fixiert. Als Hammer dient dann auch einmal eine Buchstütze oder ein Schraubenschlüssel.

Der Zwang, die eingefahrenen Geleise verlassen zu müssen hat schon sein Gutes. Der damit verbundene Perspektivenwechsel überwindet dann häufig den routinierte Stillstand zu Gunsten der notwendigen Weiterentwicklung. Nicht umsonst heißt es im Volksmund: „Not macht wendig.“

Neue Ideen entstehen, originelle Problemlösungen ergänzen das bisherige Verhaltensrepertoire und die so bewältigte, unvorhergesehene Herausforderung wird zur Quelle persönlicher Zufriedenheit.

Übrigens, die sowjetischen Raumfahrtskollegen der Amerikaner sind ebenfalls Improvisationstalente. Die NASA entwickelte für 12 Mio US-Dollar einen Kugelschreiber, der auch in der Schwerelosigkeit schreibt. Die Russen mussten aus Geldmangel anders denken und nahmen einen Bleistift…