„Niemand kann es durch Talent allein zu etwas bringen.
Talent ist eine Gottesgabe und erst harte Arbeit macht daraus Genialität.“ 

Leistungssteigerung wird in unserer Gesellschaft häufig mit zwei Methoden erreicht. Die häufigere Methode ist „Schwächen ausmerzen“. Jeder von uns hat die Erfahrung gemacht, dass im Deutschaufsatz nicht die Anzahl der richtig geschriebenen Worte sondern die Anzahl der Fehler registriert wurde. Das ist nicht schlecht – wir hätten andernfalls nie den Olymp der Rechtschreibung erklommen.

Mindestens so wirksam, aber viel weniger verbreitet ist die Methode „Stärken stärken“ – also das Bewusstmachen von vorhandenen Talenten und die Förderung dieser.

Kulturen, die diese Art der Leistungssteigerung leben, bringen in der Regel Menschen hervor, die weniger Angst vor Versagen haben, weil der Focus der Beurteilung auf Leistung und nicht auf Nicht-Leistung liegt. Kreativität, Mut, etwas Neues aus zu probieren und damit Förderung der besonderen Begabungen sind die logische Folge.

Die Ergebnisse sind auch ganz praktisch beachtlich, wie uns ein Ereignis aus der Sportgeschichte zeigt: Bernhard Langer – weltbekannter Golfprofi – hatte im Laufe seiner Karriere eine Phase echter Schwierigkeiten, den Golfball aus dem Sand des Bunkers heraus zu schlagen.

Die „Spezialisten“ des Golfsports erwarteten nun, dass sein Trainer mit ihm an dieser Schwäche hart arbeiten würde. Aber zur Verwunderung vieler kam es anders. Der Trainer hatte das Talent um die Abschlagsstärke seines Mandanten erkannt und beschlossen, diese noch erheblich zu stärken. Das Ergebnis: Der Abschlag wurde so stark, dass der Ball nur mehr ausgesprochen selten im Bunker landete…

Jeder Mensch hat Talente. Sie sind dauerhaft und in ihrer Kombination so einzigartig, wie die Person. Die (Wieder-)Entdeckung dieser Begabungen bei sich selbst und anderen sowie ihre verstärkte Förderung, wird beachtliche Leistungen produzieren. Schließlich liegt der größte Spielraum für Leistungssteigerung immer noch bei den Stärken …