Freundlichkeit verschönt den Tag –
nicht nur den eigenen

 

Warum eine Perspektivenänderung hilfreich sein kann…

Es war am Vormittag eines herrlichen Frühlingstags als Susanne, technische Zeichnerin in einer Maschinenfabrik, sich im Büro die erste Tasse aus dem Kaffeeautomaten holte.

Zwei ihrer Kollegen standen ebenfalls gerade in der, vom Chef liebevoll genannten „Begegnungszone“. Bernd erzählte gerade von seinen Schwierigkeiten – dass er zu wenig verdiene, dass seine Arbeit nicht geschätzt würde, dass das Wetter zu heiß sei, dass heutzutage Vieles viel zu teuer wäre, mit den Kindern habe man auch nur Probleme, Urlaub sei dieses Jahr keiner drin, weil man das Dach reparieren müsse usw. usw.

Susanne hörte eine Weile zu und sagte dann: “Bernd, ich glaube ich habe etwas für Dich. Darf ich Dich dann kurz in deinem Büro besuchen?“ Ihr Kollege nickte kurz und führte die Aufzählung seiner „Herausforderungen“ fort.

Auf dem Weg zu ihrem Schreibtisch erinnerte sich Susanne an einen vor kurzem gelesenen Artikel, in dem der Autor von einer Untersuchung über die Auswirkung von starkem Medienkonsum berichtete.1) Er wies auch auf den Spannungszustand hin, wenn uns ständig gezeigt wird, dass das, was wir an Gütern, Beziehungen, Umwelt etc. haben, lange nicht so gut ist, wie das, was wir haben könnten wenn…

An ihrem Arbeitsplatz angekommen nahm Susanne eine Praline aus einer Schachtel, zog ein Kärtchen aus der Schublade, machte davon eine Kopie und ging ins Büro ihres Kollegen. Sie schloss die Türe und überreichte ihm die Kopie mit den Worten: „Das Original bekam ich vor Jahren von meinem damaligen Chef. Seither liegt es in meiner Schreibtischschublade. Offensichtlich hatte ich das damals besonders und auch heute noch ab und zu nötig. Ich bin ihm noch immer dafür dankbar.“

Mit den Worten: „Schokolade macht glücklich“ legte sie noch die Praline auf den Schreibtisch und verließ lächelnd den tief betroffenen Kollegen.

Ist es nicht eine gute Idee, zur Ermutigung anderer (vielleicht auch zur eigenen) etwas Süßes im Schreibtisch zu haben?

Übrigens, auf der Kopie war zu lesen:

Rezept gegen „graue“ Tage

  • Nichts ist Selbstverständlich – besonders das Gute.
  • DU entscheidest, ob du „Opfer“ bist.
  • Schätze, was du hast, statt auf das zu sehen, was du noch nicht hast.
  • Achte darauf, was dir geblieben ist, statt daran zu denken, was du verloren hast.
  • Erinnere Dich an das, was du gut gemacht hast, statt ständig an deine Fehler zu denken – und
  • Hör‘ auf mit dem Vergleichen. Es tötet das Glück

1)O’Guinn, Thomas C. and L.J. Shrum,”The Role of Television in the Construction of Consumer Reality,” Journal of Consumer Research, Oxford University Press