„Schon mancher, der die Vollkommenheit suchte,
landete im Perfektionismus.
 

Viele Menschen, die unter Überlastung, Stress oder gar beginnendem Burnout leiden, machen rasch die äußeren Umstände verantwortlich – wie z.B. die schnellen Veränderungen im Arbeitsleben, Schwierigkeiten mit der Führungskraft, Spannungen in der Beziehung, etc.

Es ist richtig, dass wir in einer Welt leben, die sehr schnelllebig ist, in der von heutigen Bedingungen nicht mehr auf die Zukunft geschlossen werden kann und in der uns Medien mit einem Dauerfeuer negativer Schlagzeilen bombardieren.

Wenn dann gar nichts mehr geht, sucht mancher die Lösung in vermehrter Freizeitaktivität und setzt sich dort unter Zwang. Eine andere Abwehrstrategie sucht die Lösung im totalen Nichtstun. Ist der Kopf dann wirklich frei, treten Ängste und Bedenklichkeit erst recht in den Vordergrund.

Spätestens dann ist es Zeit, sich auch einmal selber in Frage zu stellen. Sind die Ansprüche an sich selbst und andere realistisch? Stehen Einkommen und Lebensstil im Einklang? Funktioniert man so, weil man Angst vor dem Versagen hat? Treibt einen das Bedürfnis nach Anerkennung zur „Überleistung“? usw.

Treffen diese oder ähnliche Problemstellungen zu, ist die Zeit gekommen, das Worst-Case-Szenario zu entwickeln: Was passiert, wenn die Ansprüche reduziert werden? Was geschieht, wenn die Ausgaben gesenkt werden? Was löst es aus, wenn man einmal versagt oder nicht „everybodys darling“ ist? Kann man damit leben? Lautet die Antwort: „Ja“, dann ist der Schlüssel zur positiven Veränderung schon gefunden. Nicht selten hat ein „downsizing“ der Ansprüche eine heilsame Wirkung. Es ist manchmal einfacher seine Erwartungen zu reduzieren, als die äußeren Umstände zu ändern.