„Mancher wird erst mutig,
wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.“

William Faukner

In wirtschaftlich herausfordernden Zeiten werden oftmals Entscheidungen notwendig, die weit über unsere Komfortzone hinausreichen. – Änderungen und Umstellungen werden nötig, deren Auswirkungen nur im Groben abzuschätzen sind. Doch sie müssen, trotz bestehendem Risiko, umgesetzt werden. Wer allerdings mit einer Entscheidung bis zur 100%-igen Sicherheit wartet, ist wahrscheinlich schon 100% zu spät dran.

Entscheidungen erfordern Mut und häufig die Bereitschaft zu Veränderung, können aber sehr beweglich für neue Herausforderungen machen. Die Komfortzone ist nötig für Regeneration. Häufig ist sie aber auch eine Falle am Weg zur nötigen Beweglichkeit. Im unbekannten Gelände unterwegs zu sein, heißt auch manchmal etwas riskieren – Freiheit, Veränderung und Weiterentwicklung gibt es in der Regel nicht umsonst. Andernfalls bleibt nur das Warten auf die Umstände und das bedeutet, mit den Worten Michel Mary’s („Die Glückslüge“): „Nur wenn der Leidensdruck größer wird als die Angst vor der Veränderung, dann mag die Einsicht kommen, dass man Handeln muss“.

Angst ist zwar eine wichtige Eigenschaft, die die Sinne schärft und empfänglich macht für das Erkennen von Gefahren. Aber sie macht – durch die Befürchtung des Scheiterns – häufig die anderen Überlegungen zunichte. Vielleicht ist dann die Perspektive von Reinhold Messner eine Option. Er meinte: „Ich kann zwar scheitern – und dabei für mein Weiterkommen im Leben dennoch erfolgreich sein.“ Schließlich ist jede Form des Scheiterns mit Erfahrungsgewinn verbunden.

Oder wollen wir es mit Viktor Frankl, dem Begründer der Logotherapie halten? Er sagte zu dem Thema: „Ich muss mir nicht alles von mir selber gefallen lassen – auch nicht meine Angst“. Frankl begann im Alter noch mit dem Klettersport und machte als 70 Jähriger seinen Flugschein in San Diego…