„Abstand benötigt Zeit, verschafft aber Übersicht und Einsicht“
Zitat eines Lufbildpioniers

Warum das Tagesgeschäft die Kernkompetenz erschlägt…

Alle Jahre wird um die Jahreswende im Hinblick auf gute Vorsätze, Ziele und Veränderungen viel geredet. Die einen „witzeln“ über ihren schwachen Charakter, die anderen wollen wirklich etwas anpacken und dritte hoffen auf ein Wunder.

Alle aber, die am nächsten Jahresende ihr Versagen wieder zur Kenntnis nehmen müssen, vereint eine Sache: Sie übersehen, dass alle Ziele die Zeit der Realisierung benötigen. Da nützen auch noch so schöne Listen nichts. Sie erweisen sich letztlich nur als zu Papier gebrachte Ideen – ohne wesentliche Priorität. Diese entsteht nämlich erst mit dem konkreten Termin des Durchstartens.

Sich Zeit nehmen heißt den Kalender nützen! So bekommen Ziele eine „Heimat“ und damit ihre Dringlichkeit. Ein Startdatum reicht da in der Regel nicht! Ein wichtiges Vorhaben will einen konkreten Termin (wann genau / wie lange) bekommen. Dann erst ist die nötige Zeit reserviert und der Widerstand gegen die Begehrlichkeiten unserer Mitmenschen auf dasselbe Zeitfenster wird gestärkt.

Wer sich die Zeit nicht nimmt, dem wird sie genommen. Das Dringliche erschlägt dann das Wichtige und das Tagesgeschäft verdrängt die Kernkompetenz. Hindernisse tauchen auf – diese lästigen Dinge, die man besonders dann wahrnimmt, wenn man das Ziel aus den Augen verloren hat. Der Untergang im kräftezehrenden Kleinkram ist damit programmiert.

Wieviel besser ist es, gelegentlich aus der Distanz heraus die Situation zu überblicken, neue Einsicht zu gewinnen und die Vorhaben nötigenfalls neu zu ordnen. Damit sind sie wieder an eine, eventuell veränderte Situation angepasst. Aber auch „Distanz“ benötigt Zeit, die mancher nicht zur Verfügung stellen will.

Operative Hektik aber deutet auf geistige Windstille. Das Ergebnis sind dann die Nöte jenes Holzknechts, der keine Zeit hatte, sein Axt zu schleifen. Er benötigte unverhältnismäßig mehr Zeit, um seinen Baum zu fällen…